Sonntag. Ideal um Schwalbe, Keeway und einen Audi über den Kaßberg zu jagen und sich entgegen der allgemein üblichen Sonnenbrandvermeidung an die Frischluft zu begeben. Und genau DAS war (mein) Plan. Sonnenkrem auf den Ranzen, bisschen in der Hängematte abschimmeln und Beerchen looten.
Der obligatorische Gartenrundgang offenbarte endlich das eindeutige Geschlecht eines der Korkenzieherhaselteile. "Jauchz. Ein maskulines Exemplar." raunte Jene, die dann vollkommen trocken und im vollen Besitz ihrer biologischen Kenntnisse ergänzte: "... hat ja schließlich Nüsse!"
In aller Pracht zeigen sich unsere gelben Taglilien, die in vergeblicher Müh' sich Einen abblühen und doch sich dann effizienter auto-vegetativ vermehren. Das nenne ich mal, bei der Vermehrung auf Nummer sicher gehen!
Der freche Wucherwein musste wieder einmal gesommerschnitten und freundlich an seine Wuchsrichtung erinnert werden. Schließlich soll er in einem Waagerechtkordon die letzten Reste der einstigen Laube kaschieren. Hier findet ihr die Schnittanleitung für Euren Wein.
Letztes Jahr war der Roséwein noch unser Kümmerling und bedurfte besonderer Zusprache. Doch dieses Jahr ist er kaum zu bremsen und wuchert ohne Unterlass, dass wir fast nicht hinterkommen, ihm die Wuchsrichtung zu deuten.
Seitwärts immer, hochwärts nimmer, Tawaritsch Weinchen.
Wenn die Kulturheidelbeeren halten, was ihre Anzahl und Größe verspricht, dann wird es wohl eine reichliche Ernte unserer beiden Sträucher. Wein, Schnaps oder Kuchen? Da fällt mir ein, wer hat Raubvögel übrig, die wir neben den Beeren domestizieren können?
Das vom Hochwasser noch verschlemmte Rindenmulch wurde heute ebenso vom Beerenbeet sortiert, ehe sechs neue Säcke Mulch einen sauren Waldboden simmulieren.
Während die alte rote Strauchrose in der eisernen Rankhilfe schon seit Tagen blüht, wird nebenan an der Risenflockenblume fleißig rumbestäubt.
Summ, summ, summ. Bienchen, summ herum! |
Im Staudenbeet übertrumpfen sich derweil die rostrote Taglilie, der blaue Rittersporn und Goldfelbrich. Alle wollen sie doch nur eins. Allogamie. Pollen an den Stempel schmieren! Unterdessen kartoffelt das Nachtschattengewächs artig in Reih' und Glied. Und neben dem Rohrglanzgras mogelt sich eine Wicke ins Bild, um dem Goldfelberich und großbatzigen Alium die Show zu stehlen.
Was der Troll für einen gemeinen, homogenen Busch gehalten hat, entpuppte sich dank der echten Blüten dann doch eine Rispenhortensie. Und da es blüht, darf es nicht weg. Verphloxt und zugesäht!
Im Kübel derweil und reichlich verspätet blüht nun doch das Wandelröschen, was den Winter leider zu warm und zu hell verbrachte. Ob dieser fehlenden Ruhepause hat es freilich keinen Bumms im Gestänge.
Gute Nacht,
bis zum nächsten Post
und wer eine Kokardenblume sieht,
darf sie letztlich behalten!
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