Der Anfang ist getan in Sachen Naturschutz/Artenschutz/Nachhaltigkeit: Ein Meisen-Nistkasten hat den Weg in unseren Garten gefunden.
Auf jeder Homepage über Nistkästen steht erst einmal ein langer Absatz, warum wir Nistkästen überhaupt brauchen. Nämlich weil der böse Mensch den armen Vögeln ...
Ja genau. Ich erspare mir das weitere Gezeter und komme gleich zur Sache.
Der Nistkasten ist da. Es gibt sie fertig zu kaufen, als Bausatz oder auch nur als Bauanleitung im Internet. Wie auch immer der Kasten nun zusammengezimmert wurde ... nun gilt es, ihn ein wenig aufzumotzen, denn wer will schon ein Haus, das nach einem Jahr lavede vom Baum fällt? So um die fünf Jahre soll es etwa halten. Also werden Sicherungsmaßnahmen ergriffen.
Her mit der Holzlasur eines bekannten schwedischen Einrichtungshauses und einem geeigneten Pinsel. (Beim Aufräumen nach dem Hochwasser haben alle "Maler"-Utensilien ihren Platz in einem Korb gefunden - was nicht heißt, dass man da zwingend was findet.)
Dazu noch die Rolle Dachpappe, die eigentlich um die Fledermauskästen herum sollte. Da sich deren Bau aber noch verzögert, findet die Pappe erstmal hier ihren Einsatzort.
Da es etliche verschiedene Nistkästenarten und damit auch -dachformen gibt, erspare ich mir genaue Größenangaben der Dachpappstücke. Da hilft ganz einfach: Drauflegen und schauen, wie's am besten passt. Wichtig ist, die Pappe so aufzubringen, dass jegliche Flüssigkeiten - wir hoffen, es ist nie was anderes als Regen - nicht in Kanten oder Falten hängen bleiben oder gar drunter auf's Holz laufen kann.
Nun den Kasten fein mit Holzschutzlasur einpinseln. Und dann - ACHTUNG! - einen Tag später im Internet lesen, dass man das gar nicht machen soll! Also, liebe Nachahmer, spart euch diesen Schritt! Die Piepmatzeln mögen den Geruch von Holzschutzmitteln nicht, so dass es passieren kann, dass nie jemand da einzieht. :(
Also ohne irgendwelches Pinseln einfach die Dachpappe drauftackern - Einzelteile überlappend. Wir haben eine Tackerpistole, es geht aber sicherlich auch mit völlig handelsüblichen Nägeln. Kurze bitte, damit die Spitzen nicht bis ins Haus hinein ragen! Wäre schon makaber, wenn Mutter Meise sich schon beim Nestbau ein Auge aussticht ...
Man kann noch ein Dutzend Löcher in den Boden bohren - ca. 5 mm im Durchmesser. Diese dienen zur guten Durchlüftung und Trocknung nach Regen.
Aufhängen soll man den Nistkasten im Spätherbst, weil er auch von anderem Getier zum Überwintern genutzt wird. Ich habe ja die Hoffnung, dass bis zur nächsten Nist-Saison im Frühling der Holzlasur-Geruch weg ist. Auf jeden Fall soll er in unserem Pflaumenbaum seinen Platz bekommen - nach Osten ausgerichtet, so dass weder Wetter noch pralle Sonne ungehindert Zugang haben.
Wenn denn jemals eine Meisenfamilie dieses Häuschen nutzt, muss es im frühen Herbst auch wieder gereinigt werden - also das alte Nest herausgekehrt. Das muss eine ziemlich lustige Sache sein. Da sitzen nämlich zu gern auch Flöhe und sowas drin. Aber jaaaa, wir wollen ja unbedingt eine reichhaltige Fauna. Wir können ja einen Wegweiser zum Insektenhotel aufstellen.
Nachtrag vom 16.07.2013:
Da hängt er nun so rum - im Pflaumenbaum.